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Pressemitteilung 2020


Pressemitteilung

Virtuelle Jahresmitgliederversammlung des

Schutzverein Deutscher Rheder V.a.G.

am 29. Oktober 2020

Der auf der erstmals virtuell abgehaltenen Mitgliederversammlung vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Kurt Klemme (Reederei Nord GmbH) vorgelegte Jahresbericht zeichnet ein positives finanzielles Bild für das Geschäftsjahr 2019. Es wurde ein Überschuss von EUR 162.227,42 (2018: EUR 156.756,02) erwirtschaftet, der der Rücklage zugeführt worden ist. Die Rücklage des Vereins hat dadurch einen neuen Höchstwert von ca. EUR 5,97 Millionen erreicht und übersteigt damit die versicherungsrechtlichen Anforderungen deutlich.

Im Berichtszeitraum (2019) konnten für die Mitglieder Ansprüche in Höhe von EUR 14,1 Millionen (Vorjahr: EUR 17,4 Millionen) durchgesetzt bzw. abgewehrt werden.

Die Anzahl der beim Schutzverein versicherten Schiffe hat sich gemäß dem allgemeinen Trend in der deutschen Flotte im aktuellen Geschäftsjahr (2020) leicht verringert. Nach dem Bericht des Geschäftsführers Michael Wester sind zurzeit 1.005 Einheiten beim Schutzverein versichert (Oktober 2019: 1.116 Schiffe), was einem Rückgang von ca. 10 % entspricht. Die Gesamttonnage des versicherten Schiffsbestandes reduzierte sich im Jahr 2020 in ähnlichem Umfang auf ca. 20 Millionen BRZ (2019: ca. 22 Millionen BRZ). Für das laufende Geschäftsjahr wird daher mit einem niedrigeren Beitragsaufkommen gerechnet.

Die Anzahl der neuen Streitfälle im Geschäftsjahr 2020 wird voraussichtlich höher sein als im Vorjahr. Dafür spricht der Vergleich der aktuellen Zahl vom Oktober 2020 (239 Streitfälle) mit der aus dem Vorjahr (205 Streitfälle im Oktober 2019). Auch bei den allgemeinen Anfragen, die überwiegend die Verhandlung und Bewertung von Frachtvertragsklauseln betreffen, ist eine Erhöhung zu beobachten. Während im Jahr 2019 bis zum Oktober 150 Vorgänge zu bearbeiten waren, ist diese Zahl auf 181 im Oktober 2020 gestiegen. Da sich auf der anderen Seite die Anzahl der offenen Vorjahresschäden reduziert hat, wird für das Jahr 2020 von einem im Vergleich zum Vorjahr konstanten Kostenaufwand für Versicherungsfälle ausgegangen.

Zusätzliche Aufwendungen waren im aktuellen Geschäftsjahr für Digitalisierungsmaßnamen erforderlich, um den reibungslosen Betrieb des Schutzvereins für die Mitglieder unter Corona-Bedingungen sicherzustellen.

Für das Geschäftsjahr 2020 wird angesichts dieser Entwicklungen ein ausgeglichenes Ergebnis prognostiziert.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Schutzvereins im aktuellen Geschäftsjahr liegt erwartungsgemäß auf dem Thema Bunker. Aufgrund der neuen MARPOL-Regularien und der damit einhergehenden Entwicklung neuartiger schwefelarmer Produkte war befürchtet worden, dass es zu einer Zunahme von Streitigkeiten in Zusammenhang mit mangelhaften Brennstoffen kommen würde. Erfreulicherweise hat sich diese Befürchtung nicht bestätigt. Auch wenn vereinzelt Abweichungen von der Bunkerspezifikation zu beobachten waren, bewegt sich die Anzahl neuer Streitfälle, bei denen es um diese Problematik geht, in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

Auch im laufenden Jahr haben den Schutzverein viele Anfragen zum Thema Sanktionen erreicht. Angesichts der sich ständig ändernden Gesetze und Verordnungen und der großen Anzahl von betroffenen Ländern gestaltet es sich insbesondere für die internationale Schifffahrt und damit für die Mitglieder des Vereins zunehmend schwierig, sämtliche einschlägige Vorgaben einzuhalten.

Die größte Herausforderung für die Mitglieder stellt im Jahr 2020 allerdings die Corona-Pandemie dar. Im Frühjahr ging es dabei vor allem um die Frage, ob laufende Verträge trotz der Auswirkungen der Pandemie erfüllt werden müssen. Inzwischen hat sich der Schwerpunkt auf Themen verlagert, bei denen es um die Auswirkungen positiver Coronatests bei Besatzungsmitgliedern sowie die praktische Durchführung von Besatzungswechseln geht. Dabei führen insbesondere die in vielen Häfen äußerst restriktiven Vorgaben nicht nur zu enormen Belastungen für die Besatzungen, die trotz größter Anstrengungen der Reedereien häufig mehrere Monate länger als vorgesehen an Bord bleiben müssen. Daraus ergeben sich in vielen Fällen Streitigkeiten unter Frachtverträgen über die Verantwortlichkeit für die entstehenden Mehrkosten und Zeitverluste. Diese Entwicklung ist maßgeblich für die Zunahme der Anzahl der registrierten Streitfälle im aktuellen Jahr verantwortlich.

Angesichts des soliden finanziellen Fundaments des Vereins wurde in der Mitgliederversammlung beschlossen, die Beiträge und den Selbstbehalt für 2021 unverändert zu lassen. Damit liegen die Mitgliedsbeiträge – die sich, abhängig von der Schiffsgröße, zwischen EUR 440,00 und EUR 1.800,00 per anno bewegen – seit 16 Jahren auf konstantem Niveau. Gleiches gilt für den Selbstbehalt von 10 %, bei einem Minimum von EUR 450,00 und einem Maximum von EUR 4.000,00. Darüber hinaus wurde erneut eine Entlastung derjenigen Mitglieder beschlossen, deren Schiffe im laufenden Geschäftsjahr mindestens sechs Monate ohne Unterbrechung aufliegen und aus diesem Grund keine Frachteinnahmen erzielen oder Leistungen aus Loss of Hire Versicherungen erhalten. Diesen Mitgliedern wird auf Antrag 50 % der gezahlten Jahresprämie für das jeweilige Schiff erstattet.

Neu in den Vorstand gewählt wurden die Herren Nicolaus Bunnemann, Managing Partner Atlantic Lloyd GmbH in Hamburg, und Dr. Martin Harren, Geschäftsführer Harren Shipping Group GmbH & Co. KG in Cuxhaven.

Frau Martina Peterson von der Reederei Hans Peterson & Söhne GmbH & Co. KG und Herr Peter Harren von der High Sea Maritime Investment GmbH & Co. KG entschieden sich nach 12-jähriger Zugehörigkeit zum Vorstand, sich nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen. Mitglieder, Vorstand und Geschäftsführung dankten beiden für ihr langjähriges Engagement.

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie sah sich der Schutzverein bedauerlicherweise gezwungen, das traditionell im Anschluss an die Mitgliederversammlung stattfindende Jahresessen abzusagen.

Schutzverein
Deutscher Rheder V.a.G

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